Julian Gaudiano
Musikalischer Leiter
Der junge deutsch-italienische Dirigent und Cembalist Julian Gaudiano wuchs zwischen Ottawa, Rom und Berlin auf und erhielt seine musikalische Ausbildung in Rom (Komposition, Klavier, Geige) und Graz (Dirigieren und Cembalo).
An der Kunstuniversität Graz dirigierte er Neuproduktionen wie die «Lustige Witwe» und «Elisir d’amore» und war musikalischer Assistent bei zahlreichen Produktionen der Oper Graz (u.a. «Norma», «Il Trovatore», «Don Giovanni», «Salome», «Don Carlo») unter Dirigenten wie Andrea Sanguineti, Roland Kluttig und Oksana Lyniv.
Seit der Spielzeit 2018/19 war er als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung an der Oper Graz engagiert und wurde bald mit dem Dirigat von Vorstellungen (u.a. «Cinderella», «Clivia», «Anatevka», «Undine») sowie Konzerten und Neueinstudierungen («The Corridor») betraut.
Zur Spielzeit 2022/23 ist er in der Position des 1. Kapelleisters an das Theater Nordhausen gewechselt, wo er mehrere Produktionen (u.a. «Jedermann», «Lustige Witwe», «Don Giovanni», «Serva Padrona») und verschiedene Konzerte musikalisch leiten wird.
Das Studium bei Michael Hell in Graz eröffnete ihm die Welt der Alten Musik. Schnell war er fasziniert von der komplexen Kunst des Generalbasses und konnte sich dort bald in Opernproduktionen wie «Tancredi e Clorinda» und «Apollo e Dafne» als stilistisch versierter Generalbass-Spieler profilieren.
An der Schola Cantorum Basiliensis, wo er bei Jörg-Andreas Bötticher und Francesco Corti seine Studien fortsetzte bekam er wichtige Impulse zur Ensembleleitung vom Cembalo aus, eine Form des Dirigats, die in Europa teilweise bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitet war. Die Wiederentdeckung dieser Leitungsform gepaart mit den damit verbundenen musikalischen und aufführungspraktischen Fragen ist ein wichtiger Aspekt seiner Tätigkeit und Forschung.
In der Spielzeit 22/23 wird er am Luzerner Theater in der Inszenierung der Alcina die musikalische Leitung übernehmen.