Pinboard Gossip_2: Recherche zu Persephone
GEDANKEN einer entstehenden Figur, Dezember 2024.
Eine Filmemacherin, deren Eltern sie ernsthaft Persephone genannt haben.
«ICH BIN EINE WELT VOLLER WUNDEN.
*wie würde es dir gehen, wenn deine Eltern dich nach einer Göttin benannt hätten, die in die Unterwelt verschwunden ist?
Wenn ich an die Zukunft denke, dann ist da nur Bildschirmrauschen.
Ich halte die Kameralinse immer dorthin, wo sich etwas bewegt, aber dann bin doch nur ich da. Schau mir ständig selbst zu. Zynisches Voice Over im Kopf.
Wäre es mal still, könnt ich mich einmal konzentrieren, dann vielleicht.
Gestörter Empfang. Rauschen und Noise.
Antennen richten aber wonach?
Die Vergangenheit, die mir erzählt wird, ist doch nichts als Werbung für eine Zukunft, die ich nicht haben will.
*wenn mich jemand fragt, woher ich komme, sage ich: aus der Unterwelt.
Im Ernst, was soll das mit diesem antiken Namen?
Wenn ich sie frage, dann sagen sie, dass sie den Klang mochten.
Wenn ich sie frage, dann sagen sie, sie fanden es witzig.
Wenn ich sie frage, dann sagen sie, meine Urgrossmutter hätte schon so geheissen.
Wenn ich sie frage, dann erzählen sie mir von ihrer Kindheit, in der alles anders war.
Wenn ich sie frage, dann sagen sie, so hiess der Club in dem sie sich kennengelernt haben.
DIE ZEIT HIER
UND WAS SIE MAL WERDEN WILL
(oder werden hätte können)
SIE WURDE MIR GERAUBT
*vielleicht war es auch sowas wie der Wunsch nach Hoffnung.
Sie sagen, ich hätte ihnen den Frühling gebracht.
Und haben sich dann trotzdem geschieden.
Ich hätte schon Klebemittel zwischen zwei sein sollen,
als noch nicht mal meine Fontanellen eins waren.»