Mord im Orientexpress, Luzerner Theater

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Oper
Schauspiel
23. Mai 2024

La Bohème

Mit einer erloschenen Kerze und dem bescheidenen Wunsch nach etwas Feuer gegen die Winterkälte steht Mimì eines Abends an Rodolfos Tür. Es ist der Zufall der Nachbarschaft, der die Näherin und den Literaten zusammenführt. Sie verlieben sich augenblicklich ineinander, und ihre Liebe wird zum Hoffnungsschimmer in der von Entbehrung und Armut geprägten Realität der Bohemiens und (Lebens-)Künstler*innen. Doch sie ist nicht von Dauer: Mimì leidet an Schwindsucht und Rodolfo fehlen die Mittel, ihr zu helfen. 

«La Bohème» ist Giacomo Puccinis erfolgreichste Oper.  Sie erzählt den Alltag von vier jungen Menschen, in dem nichts passiert, doch alles passieren kann. Die Handlung kommt ohne komplexe Intrigen aus und besingt das Ideal der grossen romantischen Liebe – trotz oder gerade wegen des traurigen Ausgangs. Die Figuren sind einfache Menschen aus der Pariser Bohème, die in ihrer Armut nichts Heroisches an sich haben, und trotzdem, allen voran die Frauen, heldenhaft füreinander kämpfen. Getragen und begleitet werden sie von Puccinis wunderbarer Musik, die von Anfang bis Ende für Gänsehaut sorgt. Neben den grossen Chor- und Volksszenen im winterlichen Pariser Quartier Latin beeindrucken vor allem die intimen Momente, in denen Puccini seine «Poesie der kleinen Dinge» zum Blühen bringt.

La Bohème, Luzerner Theater

Die Ärztin

Die Ärztin Ruth Wolff leitet erfolgreich eine Privatklinik. In dieser liegt eine 14-jährige Patientin nach einem heimlichen Abtreibungsversuch im Sterben. Als ein katholischer Priester versucht, sich Zugang zum Zimmer der jungen Frau zu verschaffen, hindert Ruth Wolff den Mann daran. Es ist ihr wichtiger, das Mädchen in Frieden sterben zu lassen, als den Wunsch der gläubigen Eltern zu erfüllen, die aus der Ferne den Priester für die letzte Ölung ihrer Tochter aufgeboten haben. Doch ein Handyvideo ihres hitzigen Streits mit dem Geistlichen tritt einen medialen Shitstorm los. Nun steht nicht  nur Ruth Wolffs Karriere, sondern auch die Zukunft ihrer Privatklinik auf dem Spiel. Einerseits wird Wolff Rassismus vorgeworfen, weil der Priester Schwarz ist. Andererseits sieht sie sich als säkulare Jüdin auf einmal selbst frauenfeindlichen und antisemitischen Vorurteilen ausgesetzt. Was als Streit um den richtigen Umgang mit einer Sterbenden begann, entwickelt sich zu einem explosiven Skandal, in dem zentrale gesellschaftliche Fragen unserer Zeit verhandelt werden.

Der britische Dramatiker Robert Icke ist berühmt für seine Überschreibungen bekannter Theaterstücke. Mit «Die Ärztin» hat er Arthur Schnitzlers Stück «Professor Bernhardi» aus dem Jahr 1912 in die heutige Zeit geholt. Ickes Debattenstück führt mitten in Themen wie politische Korrektheit, Ethik in der Medizin, mediale Hetzjagden, Identitätspolitik und ökonomischer Druck im Gesundheitswesen. Viel Stoff für angeregte Diskussionen! 

Die Ärztin, Luzerner Theater

Mord im Orientexpress

Meisterdetektiv Hercule Poirot macht gerade Ferien in Istanbul, als ihn ein Telegramm erreicht, das ihn nach London zurückbeordert: Ein neuer Fall wartet. Doch wie soll Poirot so schnell zurück nach London gelangen? Wir schreiben das Jahr 1934 und das schnellste Verkehrsmittel ist für ihn der Zug. Poirot aber nimmt nicht irgendeinen Zug: Der Orientexpress soll ihn in nur wenigen Tagen ans Ziel bringen. Mit ihm zusammen reisen weitere illustre Passagiere: eine schöne Gräfin, eine alte Prinzessin und ihre junge Pflegerin, eine trinkfreudige Amerikanerin, ein heimliches Paar, ein amerikanischer Geschäftsmann und sein nervöser Assistent. Während der Zug sich durch Schneegestöber kämpft und schliesslich von einer Schneewehe zum Erliegen gebracht wird, passiert an Bord ein Mord. Hercule Poirot beginnt selbstverständlich sofort zu ermitteln, als echter Meisterdetektiv kann er nicht anders. Nachdem er in kurioser Detektivarbeit «die Schäfchen sortiert hat», lädt er die Reisenden in den Speisewagen und präsentiert ihnen die Lösung des Falls – die er schon fast nicht mehr zu finden glaubte. 

Die britische Grande Dame der Kriminalliteratur, Agatha Christie, liess ihren berühmten belgischen Meisterdetektiv Hercule Poirot insgesamt 33-mal ermitteln. «Mord im Orientexpress» gehört zu ihren bekanntesten Romanen. Regisseur Wojtek Klemm ist am Luzerner Theater für politische und meinungsstarke Theaterabende bekannt. In dieser Inszenierung zeigt er nun sein komödiantisches Können und zaubert aus dem berühmten Krimi ein Fest der Situationskomik und Skurrilität. 

Mord im Orientexpress, Luzerner Theater