Unsere Premieren im Januar
Oma Monika – was war? (Gastspiel): 11. & 12. Januar
Wenn seine Eltern arbeiten, besucht Balthasar seine Oma Monika. Doch heute ist alles anders als sonst. Als Balthasar bei seiner Oma übernachtet, fällt ihm auf, dass sie noch viel vergesslicher ist als gewöhnlich. Ihr scheinen die Worte aus dem Kopf zu purzeln, und plötzlich weiss sie nicht einmal mehr, wie alt sie ist. Aus der Verwirrung entsteht ein Spiel. Für Oma Monika schlüpft Balthasar in verschiedene Rollen und reist so mit ihr durch die Welt ihrer Erinnerung: Was hat Oma Monika eigentlich gearbeitet? Hat sie immer schon so viel Kuchen gebacken? Und wie hat sie Opa Konradin kennengelernt?
Einfühlsam, rasant und konsequent aus der kindlichen Perspektive erzählt Milan Gather von der Beziehung eines Achtjährigen zu seiner an Demenz erkrankten Grossmutter.
Nieder mit den Alpen!: Ab 18. Januar
«Nieder mit den Alpen! Freie Sicht aufs Mittelmeer!» war einmal die Parole der Schweizer Jugend für den Wunsch nach mehr Autonomie. Nicht grundlos wählte man dieses Zitat von Carl Spitteler – einem Schweizer Vordenker, der kurz vor dem Ersten Weltkrieg den Blick über die Berge hinweg zur Prämisse einer sinnvollen Schweizer Neutralität erklärte.
2024 jährt sich der Todestag des einzigen Schweizer Nobelpreisträgers für Literatur zum hundertsten Mal. Carina Thurner sucht nun die Annäherung an Carl Spitteler – auf ihre Weise, mit eigenen Texten und dem gesamten Team. Wie retten wir uns mit Geschichten über unsere Einsamkeit hinweg? Was bedeutet Liebe, was Schwesternschaft, was Schmerz, wenn da draussen die Welt brennt?
Loriot – Früher war mehr Lametta: Ab 25. Januar
«Mich hat das Absurde nie interessiert. Mich hat immer das interessiert, was wirklich ist und was jedem täglich passiert», so hat es der grosse Humorist Loriot beschrieben. Doch sein Blick auf die Gesellschaft war nie harmlos, vielmehr sezierte er die Stereotype der Bürgerlichkeit. Sein Publikum lacht herzlich – über die anderen und am Ende auch über sich selbst. Wohl nur Loriot konnte mit einem zu hart gekochten Ei oder einer Gummiente ganze Gesellschafts- und Geschlechterkämpfe austragen. Regisseur Tom Kühnel bringt Loriots Werk jetzt auf die Theaterbühne, dorthin, wo es den Opernliebhaber immer schon hingezogen hatte. «Ach, was!»
Wolf trifft Nager: Ab 25. Januar
Ein alternder Wolf und ein junger Hase treffen im Wartezimmer eines Arztes aufeinander. Eigentlich sollte der Wolf den Hasen hinunterschlingen. Aber er hat Magenprobleme und fühlt sich nicht fit. Der Hase kennt sich mit Krankheiten aus. Denn er hat (angeblich) jede schon mal gehabt. Als der Wolf den Arzt nach der Diagnose «Sie werden alt» auffrisst, bleiben die zwei alleine zurück. Sie einigen sich auf einen Deal: Der Hase wird versuchen, den Wolf zu heilen. Dieser verspricht, ihn dafür (wenigstens vorläufig) nicht aufzufressen. Langsam wandelt sich die Zweckgemeinschaft in Zuneigung. Aber können die beiden wirklich Freunde werden? Das neue Stück von Gustavs Schwestern handelt vom Altwerden und einer unwahrscheinlichen Freundschaft zwischen den Generationen.
Trouble in Tahiti: Ab 31. Januar
Ein kleines weisses Haus in perfekter Vorstadtlage, Morgensonne, Harmonie – was braucht es mehr zum Eheglück? Im Einakter «Trouble in Tahiti» nimmt Leonard Bernstein in der ihm ureigenen schwungvollen Musiksprache, die Operette, Musical und Oper streift, die «Einrichtung» Ehe mit einem Augenzwinkern aufs Korn. Denn während der «American Dream» von einem Jazztrio mit swingenden Rhythmen besungen wird, sieht das Leben des Geschäftsmanns Sam und seiner Frau Dinah hinter den Fassaden völlig anders aus. Vielleicht kann der neuste Kinofilm «Trouble in Tahiti» Abhilfe schaffen? Schliesslich muss es ihn doch geben, den Weg zum Glück.